18.03.2019
NHT Zukunftswerkstatt: Wohnbau neu denken
Wohnbau neu denken
Über neue Wege und Maßnahmen für leistbares Wohnen wurde bei der ersten NHT-Zukunftswerkstatt diskutiert. Der einhellige Tenor: Die Mobilisierung von Grundstücken ist die Herausforderung für die Zukunft.
Rund 1.200 Wohnungen werden pro Jahr von den gemeinnützigen Wohnbauträgern in Tirol errichtet. Mit einem jährlichen Neubauvolumen von 500 Wohneinheiten steht die NHT an der Spitze. „Angesichts der fehlenden Grundstücke am Markt wird es jedoch zunehmend schwieriger, die konstant hohe Nachfrage zu bedienen“, stellt Geschäftsführer Hannes Gschwentner fest.
Mehr Grundstücke
Die NHT begrüßt das Wohnbaupaket des Landes, das derzeit im Detail ausgearbeitet wird, und Maßnahmen für eine Baulandmobilisierung vorsieht. „Wir müssen das Problem an der Wurzel packen. Bevor ein Grundstück am freien Markt verkauft wird, sollen Gemeinden bzw. gemeinnützige Bauträger zum Zug kommen. Ohne bezahlbares Grundstück ist kein leistbares Wohnen möglich“, betont die zuständige Wohnbaulandesrätin Beate Palfrader.
Auch Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi sieht keine Alternative zu politischen Eingriffen am Grundstücksmarkt: „Der Markt ist aus den Fugen geraten. Das Horten von Bauland kostet nix. Als Politik sind wir hier gefordert, einen Ausgleich zu schaffen. Es gibt nämlich keinen Rechtsanspruch auf Maximalgewinn beim eigenen Grund und Boden.“ Für die Stadt Innsbruck denkt Willi daran, eigene Vorbehaltsflächen für den sozialen Wohnbau auszuweisen.
Wohnbauförderung Neu
Im Bereich der Wohnbauförderung plant die zuständige Landesrätin eine Erhöhung der Einkommensgrenzen für einen größeren Bezieherkreis sowie spezielle Angebote für Jungfamilien. Auch der soziale Wohnbau außerhalb der Ballungszentren soll künftig verstärkt gefördert werden. Für Jakob Wolf, Bürgermeister in Umhausen, ein richtiges Signal: „Vor allem die Nachfrage nach leistbaren Mietwohnungen ist in den Landgemeinden sehr groß. Wenn alle an einem Strang ziehen – gemeinnützige und gewerbliche Wohnbauträger – können wir das Wohnungsproblem lösen.“
Bildunterschriften (Fotonachweis: NHT/Forcher)
01 + 02: Hochkarätige Talk-Runde (von links): Bürgermeister Jakob Wolf, Wohnbaulandesrätin Beate Palfrader, Bürgermeister Georg Willi und NHT-Geschäftsführer Hannes Gschwentner.